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Transsexualität und Feminismus – ein Beitrag zu einer brisanten und notwendigen Debatte. Mit diesem Sammelband wollen die beiden Herausgeberinnen aufklären. Aufklären über den Unterschied zwischen einem schwerwiegenden, psychisches Leiden erzeugenden Konflikt aufgrund der tiefen Überzeugung, im falschen Körper zu leben, und dem aktuellen Trend, bereits Geschlechterrollenirritation für »Transsexualismus« zu halten. Die Herausgeberinnen begrüßen den seit 40 Jahren möglichen rechtlichen und medizinischen Beistand bei diagnostizierter »Geschlechterdysphorie« – aber sie melden humanitäre und politische Bedenken an zu dem aktuellen Trend, bereits bei einer Rollenirritation zu schnell mit schwerwiegenden Hormonbehandlungen und Operationen zu reagieren. Nicht zufällig hat sich die Richtung der »Transition« (früher mehrheitlich vom Mann zur Frau) in den letzten Jahrzehnten statistisch umgekehrt, was unübersehbar damit zu tun hat, die Erwartungen an die einengende Frauenrolle nicht erfüllen zu können. Statt die Mädchen zu ermuntern, aus dem starren Rollenkorsett auszubrechen, wird der biologische »sex« der Genderrolle angepasst. In Alice Schwarzers und Chantal Louis’ Sammelband melden sich Psychiaterinnen, Therapeuten, Pädagoginnen und Eltern jugendlicher Betroffener zu Wort, vor allem aber Betroffene selbst: Frauen, die Männer geworden sind, Männer, die Frauen geworden sind. Manche sind dabeigeblieben, andere haben »detransitioniert«.
In der jüngeren Vergangenheit hat das Forschungsgebiet „Gender Studies“ die Diskussion über die Kategorien Geschlecht und Geschlechtsidentität wesentlich belebt. Im Zuge dieser Entwicklung sind auch transsexuelle Menschen, deren empfundene Geschlechtszugehörigkeit nicht mit ihrem biologischen Geschlecht übereinstimmt, verstärkt in den Blickpunkt des Interesses gerückt. Ähnliches gilt für intersexuelle Menschen, d. h. für Personen mit nicht eindeutig weiblichen oder männlichen körperlichen Geschlechtsmerkmalen.; Der vorliegende Band verfolgt das Ziel, den Handlungsbedarf im Umgang mit Transsexualität und Intersexualität herauszuarbeiten und aus verschiedenen fachlichen Perspektiven zu beleuchten. Dabei werden neben klinischen Fragen – hier liegen die Schwerpunkte im Bereich der geschlechtsangleichenden Maßnahmen und der bisher wenig diskutierten Stimmbehandlungen – gerade auch medizinethische, soziale und rechtliche Aspekte einbezogen und analysiert.
Jürgen Fischer ist kein professioneller »Sexual-Fachmann«, sondern ein Schriftsteller, Künstler und Praktiker, der die Irrungen und Wirrungen der wilden Sechziger- und Siebzigerjahre durchlebt und durch seine intensive Auseinandersetzung mit Wilhelm Reich neue Zugänge zum Thema Sexualität gefunden hat. In diesem sehr persönlichen Buch schreibt Jürgen Fischer (65) über erfüllende Sexualität im Alter, widmet sich der Frage, was »guter Sex« überhaupt ist und stellt dem üblichen »Sexmachen« die energetische Liebe gegenüber, die aus der genitalen Begegnung und der Schmerzkörperarbeit besteht. Beides gehört gleichrangig zur sexuellen Liebe. Wie Eckart Tolle beschreibt Jürgen Fischer den Schmerzkörper als eine autonome Persönlichkeitsstruktur, mit der Menschen sich zuzeiten identifizieren. Sie wollen dann (unbewusst) Schmerz erfahren. Nur, wenn man ihn jenseits aller Inhalte direkt wahrnimmt, verliert er die Macht, die partnerschaftliche Liebe zu (zer-)stören. Energetische Liebe ist nur im Kern möglich, im Herzen, dort wo der Schmerzkörper nicht existieren kann.
Wie geht guter Sex?? Sex ist gut, wenn’s kracht und zur Sache geht! Oder? Für einige Menschen stimmt das. Für sehr viele nicht. Doch wie funktioniert Lust? Wenn wir das wüssten, würden wir aufhören, Routinesex zu haben, bei dem wir nicht viel spüren. Und wir könnten uns endlich von sexuellen Selbstzweifeln verabschieden. Der Weg wäre frei für wirklich nährende, orgasmische Begegnungen - mit uns selbst, unserem Körper, unserem Partner, unserer Partnerin. Der Weg wäre frei für Ekstase! Mit ihren Elementen der Ekstase revolutioniert die Bestsellerautorin Ilan Stephani unser Bild von Sexualität. Sie zeigt, dass Sex viel mehr ist als das Spiel mit Genitalien. Und dass die Zugänge zur Lust je nach vorherrschendem Element vielfältig sind. Jeden törnt etwas anderes an oder ab. Wer das erkennt, kann mit sich und anderen in einen ekstatischen Tanz kommen ... In ihrem augenöffnenden und von sexuellem Stress befreienden Buch zeigt Ilan Stephani: - Wie Sie Ihr sexuelles Element finden - und damit Ihre individuelle Landkarte der Lust. - Was jedes Element einzigartig macht, was es braucht, was es glücklich macht. - Innovative Impulse für den Solosex – mehr Ekstase im Alltag . - Wie die Elemente zusammenpassen: erfüllenderer Partnersex. - Wie Ihre Ekstase die Welt verändern kann. Das Versprechen dieses Buches: Raus aus der sexuellen Matrix! Sex ohne Stress! Mehr Ekstase!
»Aufklärung ist meine Nr. 1 in gesellschaftlichen Fragen und genau das findet in diesem Buch statt. Hier geht es um die Feinheiten. Für mehr Bewusstsein, mehr Sensibilität mehr Selbst-Erkenntnis und -Bestimmung. Gut für mich –gut für alle.« Inga Humpe Es wird viel geredet über die patriarchalisch geprägte sexistische Gesellschaft, doch selten über den Nährboden, der das Wachstum solcher männlich-dominierten Machtstrukturen begünstigt. Caroline Rosales erzählt nah an ihrer eigenen Geschichte, wie bereits kleine Mädchen darauf konditioniert werden, lieb und höflich zu sein und dem Onkel doch ein Küsschen zu geben. Und wie aus diesen Mädchen Frauen werden, die mehr auf das Gegenüber achten als auf sich selber. Das müssen wir ändern. Denn es gibt viele Grauzonen zwischen unserer Erziehung, Missbrauch und Feminismus. Hier werden sie beleuchtet.
Es wird viel geredet über die patriarchalisch geprägte sexistische Gesellschaft, doch selten über den Nährboden, der das Wachstum solcher männlich-dominierten Machtstrukturen begünstigt. Caroline Rosales erzählt nah an ihrer eigenen Geschichte, wie bereits kleine Mädchen darauf konditioniert werden, lieb und höflich zu sein und dem Onkel doch ein Küsschen zu geben. Und wie aus diesen Mädchen Frauen werden, die mehr auf das Gegenüber achten als auf sich selber. Das müssen wir ändern. Denn es gibt viele Grauzonen zwischen unserer Erziehung, Missbrauch und Feminismus. Hier werden sie beleuchtet.
Immer mehr Personen, die sich selbst als „sexsüchtig“ bezeichnen, suchen um therapeutische Hilfe nach. Aktuelle Forschungsbefunde legen nahe, dass die rasante Entwicklung des Internets und der damit assoziierte, nahezu uneingeschränkte Zugriff auf sexuelles Material eine wesentliche Rolle bei dieser Entwicklung spielen. Im Zentrum der beschriebenen Problematik steht dabei meist ein als unkontrollierbar empfundener Drang, verschiedensten sexuellen Verhaltensweisen nachzugehen, die in der Folge mit starkem Leidensdruck und nicht selten mit massiven negativen Konsequenzen im beruflichen und/ oder privaten Bereich verbunden sind. Das Buch bietet neben Hintergründen zur aktuell andauernden Diskussion um die Diagnose der „sexuellen Sucht“ einen Überblick über Phänomenologie, Genese, differenzialdiagnostische Überlegungen sowie Behandlungsmöglichkeiten dieser Symptomatik. Ausführliche Fallbeispiele sollen dabei helfen, einen Überblick über die Vielfältigkeit dieses Störungsbildes zu vermitteln. Das diagnostische und therapeutische Vorgehen in den verschiedenen Behandlungsphasen wird praxisorientiert beschrieben. Dazu werden u.a. Methoden der Stimuluskontrolle, der Identifikation von Frühwarnsignalen, der alternativen Tagesstruktuierung, der Emotionsregulation sowie der Umgang mit Rückfällen dargestellt.
Ab der Jugendzeit war Sex für Leo N. Tolstoi so etwas wie ein Droge geworden. Im reifen Mannesalter betrachtete er die sexuelle 'Enthaltsamkeit' als 'eine notwendige Bedingung der menschlichen Würde im ehelosen Zustand'. Hier stimmte er ausnahmsweise überein mit dem Apostel Paulus: Am besten wäre, alle lebten ehelos und enthielten sich jeglicher Sexualität; doch wenn die sinnliche Begierde allen guten Vorsätzen zum Trotz brennt, soll Verheiratung das Feuer löschen. In der Nachschrift zur 'Kreuzersonate' verstieg sich der Dichter 1890 dann zur These: 'Eine christliche Ehe gibt es nicht und hat es nie gegeben.' Seine Gattin hatte auf Wunsch des Mannes sechszehn Schwangerschaften tragen müssen und schüttelte den Kopf ob solcher Botschaften. Es ging Tolstoi um Annäherungen an ein für den Menschen unerreichbares 'Ideal', nicht um ein rigoroses Gesetz, Moralpredigten zur Verbreitung von Angst oder jene Androhung von Höllenstrafen, mit welcher der kirchliche Beichtspiegel die Gläubigen einst in immerwährende Abhängigkeit verstrickt hat. Doch 'tierischer Trieb' und Sinnlichkeit werden bei ihm nicht 'integriert'. Stattdessen entwirft der russische Christ ein leibfeindliches Programm, das - wie er selbst zugibt - mit seinem eigenen Leben wenig zu tun hat und dessen weite Verbreitung wohl kaum zur Mehrung von Glück in der Menschenwelt beitragen konnte. Soll das 'wilde Tier' nun getötet oder gezähmt werden? Der vorliegende Band bietet die Möglichkeit, sich mit dem 'Antisexualismus' Leo N. Tolstois und auch mit dessen - von Widersprüchen durchzogenen - Frauenbild vertraut zu machen. Er enthält die beiden Übertragungen der Tolstoi-Anthologie 'Über die sexuelle Frage' (O polovom voprose, 1901) von Michail Feofanov und Nachman Syrkin sowie im Anhang die berühmt-berüchtigte Novelle 'Die Kreutzersonate' (1887/89, Übersetzung August Scholz). Tolstoi-Friedensbibliothek Reihe B, Band 15 (Signatur TFb_B015) Herausgegeben von Peter Bürger, Editionsmitarbeit: Bodo Bischof
Transsexualität ist eine Störung der Geschlechtsidentität, bei der die körperliche Erscheinung nicht mit dem Gefühlsleben in Einklang steht. Durch das Transsexuellengesetz von 1980 ist ein juristischer Rahmen geschaffen worden, der der besonderen Lage Transsexueller Rechnung trägt. Es besteht jedoch ein großer Nachholbedarf hinsichtlich der Akzeptanz, die den Transsexuellen entgegengebracht wird. Die Erstauflage dieses Therapieleitfadens war schnell vergriffen. In aller Ausführlichkeit wurde der gesamte Inhalt überarbeitet und auf den aktuellsten Stand gebracht. Geschichtliche und epidemiologische Aspekte werden dargestellt, ein Überblick über die Entwicklung normaler und gestörter Geschlechtsidentität sowie zu Nosologie, Symptomatik und Verlauf transsexueller Geschlechtsidentitätsstörungen wird geboten. Wichtige juristische Gesichtspunkte werden ebenso ausführlich behandelt wie der Themenbereich der Kostenübernahmepflicht durch die Krankenkassen. Weitere Schwerpunktthemen umfassen die Psycho- und Paartherapie sowie den derzeitigen Kenntnisstand zur hormonellen Therapie und den gesamten Bereich der angleichenden chirurgischen Therapie inklusive Stimmhöhenveränderungen und dermatologischer Maßnahmen. Von diesem Fachwissen können nicht nur alle Spezialisten dieses Umfelds, sondern auch die betreuenden Hausärzte sowie direkt und indirekt Betroffene profitieren.
Immer mehr Personen, die sich selbst als „sexsüchtig“ bezeichnen, suchen um therapeutische Hilfe nach. Aktuelle Forschungsbefunde legen nahe, dass die rasante Entwicklung des Internets und der damit assoziierte, nahezu uneingeschränkte Zugriff auf sexuelles Material eine wesentliche Rolle bei dieser Entwicklung spielen. Im Zentrum der beschriebenen Problematik steht dabei meist ein als unkontrollierbar empfundener Drang, verschiedensten sexuellen Verhaltensweisen nachzugehen, die in der Folge mit starkem Leidensdruck und nicht selten mit massiven negativen Konsequenzen im beruflichen und/ oder privaten Bereich verbunden sind. Das Buch bietet neben Hintergründen zur aktuell andauernden Diskussion um die Diagnose der „sexuellen Sucht“ einen Überblick über Phänomenologie, Genese, differenzialdiagnostische Überlegungen sowie Behandlungsmöglichkeiten dieser Symptomatik. Ausführliche Fallbeispiele sollen dabei helfen, einen Überblick über die Vielfältigkeit dieses Störungsbildes zu vermitteln. Das diagnostische und therapeutische Vorgehen in den verschiedenen Behandlungsphasen wird praxisorientiert beschrieben. Dazu werden u.a. Methoden der Stimuluskontrolle, der Identifikation von Frühwarnsignalen, der alternativen Tagesstruktuierung, der Emotionsregulation sowie der Umgang mit Rückfällen dargestellt.
Sexueller Missbrauch ist ein traumatisches Kindheitsereignis mit oftmals weitreichenden Folgen. Sowohl bei Betroffenen und ihren Bezugspersonen als auch bei Therapeuten lösen sexueller Missbrauch oder auch Verdachtsmomente, die auf einen möglichen Missbrauch hinweisen, häufig Verunsicherung aus. Ziel des Leitfadens ist es, therapeutisch tätigen Berufsgruppen Sicherheit im Umgang mit Missbrauchsfällen bzw. Verdachtsfällen zu vermitteln. Zu diesem Zweck werden aktuelle Erkenntnisse zur Epidemiologie sexuellen Missbrauchs, zu Folgeerscheinungen, zu rechtlichen Rahmenbedingungen, zur Diagnostik und zur Interventionsplanung dargestellt. Kernstück des Bandes sind Handlungsempfehlungen und Leitlinien für das Erkennen sexuellen Missbrauchs, den Umgang mit Hinweisen darauf und für die Vernetzung mit der Jugendhilfe. Das konkrete Vorgehen bei der Diagnostik von Folgestörungen sowie bei der Durchführung von Interventionen mit Betroffenen wird beschrieben. Auch der Umgang mit Kindern und Jugendlichen, die übergriffiges Verhalten zeigen, wird erläutert. Diagnostische Verfahren und Behandlungsprogramme, die im Zusammenhang von sexuellem Missbrauch eingesetzt werden können, werden kurz beschrieben. Materialien für die klinische Arbeit mit sexuell missbrauchten Kindern und Jugendlichen sowie die Darstellung von Fallbeispielen, die auch die Prinzipien der Kooperation mit außerklinischen Institutionen illustrieren, runden den Band ab.
Eine sexuelle Revolution hat begonnen, und diesmal wird sie nicht aufzuhalten sein. Diese Revolution beginnt überall da, wo Frauen, queere, nonbinäre und trans Personen, vor allem jene, die nicht der weißen Mehrheitsgesellschaft angehören, aufstehen und nicht länger bereit sind, ihren Körper als jemandes anderen Besitz zu begreifen. Unsere Zeit der Krisen ist dank ihnen zugleich eine Zeit der produktiven Transformation, voller tiefgreifender und dauerhafter Veränderungen in unserem Verständnis von Gender, Sex und der Frage, wessen Körpern und wessen Worten Bedeutung beigemessen wird. Mitreißend und scharf schreibt Laurie Penny über Sex und Macht, Trauma und Widerstand. Über die Krise der Demokratie, die Krise weißer Männlichkeit und die Rückzugsgefechte derer, die Angst vor Machtverlust haben. Sie fordert eine Kultur des Consent, die weit über Sex hinausgeht: Auch in Arbeitsverhältnissen, in Systemen der politischen Repräsentation, im Miteinander müssen wir zu einer Logik des fortlaufend ausgehandelten Einvernehmens finden, um individuelle und kollektive Traumata zu heilen und zukünftige zu verhindern. »Brillant, kraftvoll, revolutionär.« Kate Manne
Dieses Handbuch stellt den gegenwärtigen Stand von Forschung und Praxis in dem - immer mehr in das öffentliche Interesse gerückten - Bereich sexueller Missbrauch umfassend, aktuell und fundiert dar. In 50 Artikeln geben die internationalen AutorInnen einen Überblick über die Verbreitung und Entstehung von sexuellem Missbrauch, über dessen Folgen, seine Diagnostik, Behandlung und Bewältigung sowie die Prävention. Darüber hinaus werden auch juristische und weitere mit diesem Themenfeld zusammenhängende Aspekte behandelt. Das Buch richtet sich an alle in Beratung, Therapie und Forschung Tätigen und alle, die eine grundlegende Aufarbeitung dieses Themas suchen.
Dieses Buch befasst sich mit sexueller Gewalt durch strafmündige männliche Täter, die diese gegen weibliche Opfer ausüben. Nicht zuletzt infolge einzelner herausragender sexueller Gewalttaten sowie spezifischer deliktischer Phänomene, die insbesondere mit dem Zuzug von Flüchtlingen und Migranten in Verbindung gebracht werden, ist dieses Themenfeld in den allgemeinen gesellschaftlichen Fokus gerückt. Bei der Darstellung konzentrieren sich die Autoren ausschließlich auf Delikte, bei denen sich Täter und Opfer vor der Tat nicht oder nur flüchtig kannten. Den Schwerpunkt legen sie dabei auf Fälle sexueller Nötigung und Vergewaltigung. Im Einzelnen behandeln sie: • Thematische Eingrenzung und Definitionen; • Erklärungsansätze für sexuelle Gewalt; • Kriminalitätslage- und entwicklung; • Phänomenologie; • Polizeiliche Bearbeitung von Sexualdelikten; • Polizeilicher Opferschutz sowie Präventionsansätze. Die komplexen wissenschaftlichen sowie polizeilichen Wissensbestände zum Thema zusammenzufassen und praxistauglich darzustellen, ist dabei das erklärte Ziel der Autoren. Kompakt vermitteln sie so den Akteuren der praktischen Kriminalitätskontrolle die erforderlichen Kenntnisse für einen sachgerechten polizeilichen Umgang mit diesem Kriminalitätsphänomen und geben gleichzeitig Studierenden im Bereich Polizeivollzugsdienst ein wertvolles Arbeitsmittel an die Hand.
Nicht die Natur bestimmt unsere Vorstellungen von Sexualität, sondern die Gesellschaft. War es früher die Religion, die den Sex regulierte, so ist es heute die Ökonomie. Kein Wunder also, dass »sexuelles« oder »erotisches Kapital« in der Soziologie, den Gender Studies, der Sexualwissenschaft und sogar in der Alltagssprache zu einer gängigen Metapher geworden ist, um die Motive und Konsequenzen von Praktiken etwa zur Steigerung der sexuellen Attraktivität zu beschreiben. In ihrem konzisen und mit zahlreichen Beispielen angereicherten Buch verteidigen Dana Kaplan und Eva Illouz den Begriff des sexuellen Kapitals als analytische Kategorie, machen ihn jedoch komplexer und befreien ihn von Gender-Klischees sowie von rationalistischen und identitätspolitischen Kurzschlüssen. Sie zeigen, dass sexuelles Kapital verschiedene, historisch bedingte Formen annehmen kann, die zeitweise auch nebeneinander bestehen. Ihr Hauptaugenmerk gilt den Spezifika der neoliberalen Sexualität, die mit einer ganz eigenen Sorte von sexuellem Kapital einhergeht. Dieses zirkuliert längst nicht mehr nur im Bereich privater Intimbeziehungen, sondern in der gesamten Sphäre der kapitalistischen Reproduktion. Aus dieser Perspektive erscheint dann auch die Frage nach Klassen- und Geschlechterhierarchien in einem neuen Licht.
»Aufklärung ist meine Nr. 1 in gesellschaftlichen Fragen und genau das findet in diesem Buch statt. Hier geht es um die Feinheiten. Für mehr Bewusstsein, mehr Sensibilität mehr Selbst-Erkenntnis und -Bestimmung. Gut für mich –gut für alle.« Inga Humpe Es wird viel geredet über die patriarchalisch geprägte sexistische Gesellschaft, doch selten über den Nährboden, der das Wachstum solcher männlich-dominierten Machtstrukturen begünstigt. Caroline Rosales erzählt nah an ihrer eigenen Geschichte, wie bereits kleine Mädchen darauf konditioniert werden, lieb und höflich zu sein und dem Onkel doch ein Küsschen zu geben. Und wie aus diesen Mädchen Frauen werden, die mehr auf das Gegenüber achten als auf sich selber. Das müssen wir ändern. Denn es gibt viele Grauzonen zwischen unserer Erziehung, Missbrauch und Feminismus. Hier werden sie beleuchtet.
Das fulminante Erstlingswerk des Philosophen und LGBT-Aktivisten Guy Hocquenghem, ein Schlüssel- und Initialwerk der Queer Theory – endlich neu aufgelegt Als er 1972 »Das homosexuelle Begehren« schrieb, war Guy Hocquenghem gerade 25 Jahre alt – eine schillernde Persönlichkeit, Philosoph, Trotzkist und Schwulenaktivist. Hocquenghem fordert ein neues Denken über Geschlecht, Begehren und Sexualität, jenseits binärer Schemata und des »ödipalen Dreiecks« der psychoanalytischen Theorie. Für ihn gibt es keine stabile (sexuelle) Identität, sondern nur ein universelles Begehren. Skeptisch gegen jede Behauptung von »Normalität« kritisiert Hocquenghem daher auch jene liberale Ideologie, die Homosexualität zwar toleriert, aber nur als von der Normalität klar abgetrenntes »Minderheiten-Phänomen«. Sein Buch ist eine radikale Kritik der gesellschaftlich fest verankerten Homophobie, zugleich aber auch ein Appell an die Bewegung, sich nicht vom liberalen Integrationsversprechen blenden zu lassen, das die Stillstellung des Begehrens in einer »homosexuellen Identität« einfordert. Stattdessen sieht er die Rolle der homosexuellen Emanzipationsbewegungen darin, mit ihrer eigenen Befreiung auch die der Sexualität aller zu erkämpfen. Für die soziologische Debatte in Frankreich ist Hocquenghems Werk wegweisend – so sind die Schriften Didier Eribons wie auch Michel Foucaults Hauptwerk »Histoire de la sexualité« stark von ihm geprägt. Diese Neuauflage schließt eine Lücke im deutschsprachigen Diskurs.
Die zweite, aktualisierte und erweiterte Auflage des Lehrbuchs will Fachleute im Feld der Sozialen Arbeit für Jungen als Betroffene sexualisierter Gewalt sensibilisieren und ihre Handlungssicherheit im Umgang mit ihnen verstärken. Das Erleben sexualisierter Gewalt prägt Männer und Frauen unterschiedlich. Das kommt in ihrem Umgang damit zum Ausdruck. Sexualisierte Gewalt an Jungen und an Mädchen führt wegen differenter Geschlechterbilder und einer entsprechenden Sozialisation in der Eigen- und der Fremdwahrnehmung zu unterschiedlichen Auswirkungen. Hiervon ausgehend wird beschrieben, warum Jungen und Männer ein spezielles Beratungsangebot benötigen und wie es konzipiert werden kann. Die theoretische Einordnung wird mit praktischen Anregungen für die Soziale Arbeit verknüpft.
Tove Soiland zählt zu den wichtigsten Theoretikerinnen des gegenwärtigen Feminismus. In ihren ökonomie- wie auch subjekttheoretischen Analysen widmet sie sich seit mehr als zwei Jahrzehnten den gesellschaftlichen Grundlagen hierarchischer Geschlechterverhältnisse. Die Stärke ihres Werks liegt in dem Beharren auf einer nicht gender-theoretisch begründeten Geschlechtertheorie. Mit Bezug auf die Lacan’sche Psychoanalyse und Irigarays Denken der sexuellen Differenz legt sie in überzeugender Weise die Strukturen neo-patriarchaler Geschlechterverhältnisse offen. Die Anthologie widmet sich Soilands zahlreichen Arbeiten zur sexuellen Differenz und gewährt damit Einblick in das komplexe Denken dieser Theoretikerin und die Entwicklung ihrer feministischen Theorie. Die hier zusammengestellten Texte bieten Zugang zu einem im deutschsprachigen Raum marginalisierten Zweig feministischer Theoriebildung sowie zu den theoretischen Divergenzen zwischen der Gender-Theorie und dem Denken der sexuellen Differenz, die Soiland immer wieder prägnant dargelegt hat. Soilands jüngere Texte nehmen darüber hinaus die psychoanalytische Debatte zur postödipalen Gesellschaft auf. Damit ermöglichen sie, aktuelle, im Zuge des Untergangs patriarchaler Autorität entstandene Problemlagen in den Geschlechterverhältnissen in den Blick zu nehmen und hinsichtlich eines zeitgemäßen Feminismus zu diskutieren.
Dieses Buch bietet einen ausführlichen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zum Thema Sexual Grooming. Es untersucht den Prozess, durch den eine Person, die eine sexuelle Straftat begehen will, ein potenzielles Opfer geschickt in Situationen manipuliert, in denen der Missbrauch leichter begangen werden kann, während gleichzeitig die Offenlegung und Entdeckung verhindert wird. Dieser Band befasst sich mit diesem wenig erforschten Phänomen und untersucht umfassend, was derzeit über dieses Konstrukt bekannt ist. Es bietet eine gründliche Einführung in die Literatur über sexuelles Grooming, wobei der Schwerpunkt auf der Geschichte des Begriffs liegt und darauf, wie sexuelle Grooming-Strategien durch öffentlichkeitswirksame Fälle und solche in Organisationen, die Kinder betreuen (z. B. katholische Kirche, Boy Scouts of America), öffentlich bekannt geworden sind. Das Buch gibt einen Überblick über die verschiedenen vorgeschlagenen Modelle des sexuellen Groomings - einschließlich des Sexual Grooming Model (SGM) -, in denen die übergreifenden Schritte oder Phasen des Prozesses beschrieben werden. Es diskutiert Versuche, das Konstrukt des sexuellen Groomings zu definieren, und befasst sich mit den möglichen Folgen des sexuellen Groomings, wobei der Schwerpunkt darauf liegt, wie Opfer, Familien und Gemeinden im Allgemeinen betroffen sein können. Zu den wichtigsten Themenbereichen gehören: Einzigartige Kontexte und Facetten, in denen sexuelles Grooming-Verhalten beobachtet wurde, einschließlich Online-Grooming, persönliches/Self-Grooming, familiäres Grooming, institutionelles Grooming und Grooming-Verhalten von weiblichen Personen. Die Art und Weise, in der sich sexuelle Grooming-Strategien in Fällen von Sexhandel und sexuellem Missbrauch von Erwachsenen manifestieren können. Bewertung und Behandlung von sexuellem Grooming sowie Präventionsstrategien. Durchführung von Grooming-Forschungen als Grundlage für Strafverfolgungsmaßnahmen und gerichtliche Entscheidungen. Die Ausarbeitung und Verabschiedung von Gesetzen und Strategien zur Verhinderung von sexuellem Grooming. Child Sexual Grooming ist ein unverzichtbares Hilfsmittel für Forscher, Professoren, Studenten, Kliniker, Psychotherapeuten, Juristen, politische Entscheidungsträger, Strafverfolgungsbehörden und verwandte Berufsgruppen in den Bereichen Entwicklungspsychologie, Kinder- und Jugendpsychologie, Sozialarbeit, öffentliches Gesundheitswesen, Kriminologie/Strafjustiz, forensische Psychologie sowie Verhaltenstherapie und Rehabilitation.
Asexualität? Nie gehört! Gibt es das? Menschen auf dem asexuellen Spektrum haben es oft mit Unglauben zu tun, sofern sie überhaupt wissen, dass es ein Wort für ihre Empfindungen gibt. Worüber sprechen wir, wenn wir „Asexualität“ sagen? Was ist das asexuelle Spektrum? Nützt es etwas,die romantische von der sexuellen Orientierung zu trennen? Und wieso glauben viele nicht, dass Menschen asexuell sein können? Die Aktivistin Carmilla DeWinter beantwortet in diesem Buch unterhaltsam und informativ die häufigsten Fragen zum Thema.
Die Liberalisierung der Normvorstellungen über Sexualität führte zum Abbau von Ängsten, Konflikten und Schuldgefühlen im Zusammenhang damit. Dennoch suchen immer mehr Personen wegen sexueller Störungen professionelle Hilfe. Dabei ist das Wissen über Sexualstörungen und deren Behandlungsmöglichkeiten sowohl auf Seiten der Patient_innen wie auch der Therapeut_innen nicht immer auf der Höhe der Zeit. Peter Fiedler liefert in komprimierter Form wesentliche Informationen zu sexuellen Störungen und ihrer Behandlung. Aus dem Inhalt Sexuelle Entwicklung, sexuelle Orientierung und Partnerwahl • Psychische Störungen in Verbindung mit der sexuellen Entwicklung und Orientierung • Geschlechtsdysphorie und die Störungen der Geschlechtsidentität • Sexuelle Funktionsstörungen • Sexuelle Deviationen und Paraphilien • Sexualität und sexuelle Störungen im Wandel der Zeiten
Sexueller Missbrauch an Messdienern und Vergewaltigungen von jungen Mädchen und Frauen wurden in beiden Kirchen begangen. Nicht nur körperlich, sondern auch psychisch haben die Betroffenen besonders gelitten. Ihnen steht ein besonders hohes Schmerzensgeld zu, zu dessen Bemessung das Buch Anleitungen gibt. Betroffene und deren Anwälte erfahren, gegen wen Ansprüche zu richten sind und welcher substantiierte Sachvortrag zum Missbrauch und zum psychischen Schaden zwingend erforderlich ist. Auch materieller Schaden ist zu ersetzen. Verdienstausfall kann nach Einbruch schulischer Leistungen geltend gemacht werden. Psychischer Schaden kann zur frühen Erwerbsunfähigkeit führen und zusätzlich einen Haushaltsführungsschaden und einen Rentenschaden auslösen.
Sexuelle Sucht, insbesondere in Form eines unkontrollierbaren Konsums von Pornografie, wurde mit der Einführung des neuen, von der Weltgesundheitsorganisation herausgegebenen Klassifikationssystems für körperliche und psychische Erkrankungen (ICD-11), erstmals als eigenständige Krankheit anerkannt. Damit werden Betroffene in Zukunft Anspruch auf eine angemessene Behandlung der Störung haben. Ziel des Ratgebers ist es, über die Störung aufzuklären und eine Hilfestellung für die Bewältigung der Sucht zu geben. Der Ratgeber geht auf die unterschiedlichen Erscheinungsformen der Sexuellen Sucht ein – insbesondere auf den unkontrollierbaren Pornografiekonsum sowie exzessives sexuelles Dating-Verhalten – und erklärt, welche Kriterien für die Diagnose der Sexuelle Sucht erfüllt sein müssen. Er zeigt auf, wie es zur Entwicklung einer Sexuellen Sucht kommen kann und widmet sich der Frage, was Betroffene tun können, um ihre Sexuelle Sucht zu überwinden. Zunächst geht es um den Aufbau eines Problembewusstseins und die Entstehung eines Veränderungswunsches, in der nächsten Stufe um die Beendigung des sexsüchtigen Verhaltens und schließlich um die dauerhafte Stabilisierung eines suchtfreien Lebens. Zahlreiche Arbeitsblätter und Übungen veranschaulichen das Vorgehen, so dass Betroffene die Strategien direkt einsetzen können. Auch Angehörige sowie Partner und Partnerinnen von Betroffenen erhalten Hinweise, wie sie Betroffene im Umgang mit der Sexuellen Sucht unterstützen können.
Nicht die Natur bestimmt unsere Vorstellungen von Sexualität, sondern die Gesellschaft. War es früher die Religion, die den Sex regulierte, so ist es heute die Ökonomie. Kein Wunder also, dass »sexuelles« oder »erotisches Kapital« in der Soziologie, den Gender Studies, der Sexualwissenschaft und sogar in der Alltagssprache zu einer gängigen Metapher geworden ist, um die Motive und Konsequenzen von Praktiken etwa zur Steigerung der sexuellen Attraktivität zu beschreiben. In ihrem konzisen und mit zahlreichen Beispielen angereicherten Buch verteidigen Dana Kaplan und Eva Illouz den Begriff des sexuellen Kapitals als analytische Kategorie, machen ihn jedoch komplexer und befreien ihn von Gender-Klischees sowie von rationalistischen und identitätspolitischen Kurzschlüssen. Sie zeigen, dass sexuelles Kapital verschiedene, historisch bedingte Formen annehmen kann, die zeitweise auch nebeneinander bestehen. Ihr Hauptaugenmerk gilt den Spezifika der neoliberalen Sexualität, die mit einer ganz eigenen Sorte von sexuellem Kapital einhergeht. Dieses zirkuliert längst nicht mehr nur im Bereich privater Intimbeziehungen, sondern in der gesamten Sphäre der kapitalistischen Reproduktion. Aus dieser Perspektive erscheint dann auch die Frage nach Klassen- und Geschlechterhierarchien in einem neuen Licht.
Sexuelle Sucht, insbesondere in Form eines unkontrollierbaren Konsums von Pornografie, wurde mit der Einführung des neuen, von der Weltgesundheitsorganisation herausgegebenen Klassifikationssystems für körperliche und psychische Erkrankungen (ICD-11), erstmals als eigenständige Krankheit anerkannt. Damit werden Betroffene in Zukunft Anspruch auf eine angemessene Behandlung der Störung haben. Ziel des Ratgebers ist es, über die Störung aufzuklären und eine Hilfestellung für die Bewältigung der Sucht zu geben. Der Ratgeber geht auf die unterschiedlichen Erscheinungsformen der Sexuellen Sucht ein – insbesondere auf den unkontrollierbaren Pornografiekonsum sowie exzessives sexuelles Dating-Verhalten – und erklärt, welche Kriterien für die Diagnose der Sexuelle Sucht erfüllt sein müssen. Er zeigt auf, wie es zur Entwicklung einer Sexuellen Sucht kommen kann und widmet sich der Frage, was Betroffene tun können, um ihre Sexuelle Sucht zu überwinden. Zunächst geht es um den Aufbau eines Problembewusstseins und die Entstehung eines Veränderungswunsches, in der nächsten Stufe um die Beendigung des sexsüchtigen Verhaltens und schließlich um die dauerhafte Stabilisierung eines suchtfreien Lebens. Zahlreiche Arbeitsblätter und Übungen veranschaulichen das Vorgehen, so dass Betroffene die Strategien direkt einsetzen können. Auch Angehörige sowie Partner und Partnerinnen von Betroffenen erhalten Hinweise, wie sie Betroffene im Umgang mit der Sexuellen Sucht unterstützen können.
Ellen und Siegfried Rachut sind dreißig Jahre ein glückliches Paar, als Ellen Rachut sich eines Traumas bewusst wird, das sie ihr Leben lang verdrängt hat: den in der Kindheit erlebten sexuellen Missbrauch. Für beide ist das ein Schock. Doch die Rachuts versuchen, den Missbrauch gemeinsam zu verarbeiten. Aus ihrer persönlichen Erfahrung heraus haben Ellen und Siegfried Rachut ein Buch geschrieben, das nicht nur Betroffenen, sondern auch deren Umfeld Mut und Kraft gibt. Denn Betroffene und Helfende stehen vor ganz unterschiedlichen Schwierigkeiten. Wenngleich es dafür keine Patentlösungen gibt, ist gegenseitiges Verständnis doch die wichtigste Voraussetzung für die Bewältigung des Traumas. Bewundernswert offen beschreiben die Rachuts mögliche Folgen sexueller Gewalt und Hilfsmöglichkeiten. Denn Ellen und Siegfried Rachut sind überzeugt: Nicht der sexuelle Missbrauch ist das Tabu, sondern das ›Darüberreden‹. LESEPROBE 'Zur Stärkung der eigenen Persönlichkeit ist es für Betroffene wichtig, selbst Verantwortung für die eigene Heilung zu übernehmen. Andere Menschen können zwar unterstützen, beispielsweise durch Gespräche oder emotionale Zuwendung; sie dürfen Rat und Hilfe anbieten und vieles mehr. Aber niemals sollten sie sich als Retter oder als Anwalt der Betrof fenen fühlen. Und auf keinen Fall darf es ein Einmischen in Entscheidungsprozesse geben. All das ist zwar im Allgemeinen gut gemeint, drückt aber dennoch untergründig aus, der/die Betroffene sei nicht fähig, selbst zu handeln. Solche Überlegungen waren mir als Betroffener während des Heilungsprozesses überhaupt nicht bewusst. Ich habe es nur als sehr hilfreich empfunden, dass mein Mann mich zu keiner Entscheidung oder Aktivität gedrängt hat. Er wartete in Ruhe ab, bis ich so weit war. Und genau das macht die Hilfe aus.'
Dieses Handbuch stellt den gegenwärtigen Stand von Forschung und Praxis in dem - immer mehr in das öffentliche Interesse gerückten - Bereich sexueller Missbrauch umfassend, aktuell und fundiert dar. In 50 Artikeln geben die internationalen AutorInnen einen Überblick über die Verbreitung und Entstehung von sexuellem Missbrauch, über dessen Folgen, seine Diagnostik, Behandlung und Bewältigung sowie die Prävention. Darüber hinaus werden auch juristische und weitere mit diesem Themenfeld zusammenhängende Aspekte behandelt. Das Buch richtet sich an alle in Beratung, Therapie und Forschung Tätigen und alle, die eine grundlegende Aufarbeitung dieses Themas suchen.
»Um die revolutionäre Sexualgesetzgebung für alle Zeiten zu sichern, ist es unerläßlich, die Sorge für die sexuelle Gesundheit der Bevölkerung den Urologen und alten Hygieneprofessoren zu entreißen. Es muß jedem Arbeiter, jeder Frau, jedem Bauern, jedem Jugendlichen klarwerden, daß es auf diesem Gebiete in der konservativen Gesellschaften überhaupt keine Autoritäten gibt; daß diejenigen, die sich für Sexualhygieniker und Sexualärzte halten, durchdrungen sind vom asketischen Geist und von Angst um das ›sittliche Verhalten der Menschen‹. Auf Grund der Arbeit unter der Jugend und in den Arbeiterorganisationen steht der Schluß fest, daß jeder durchschnittliche ungeschulte, doch frische Arbeiterjunge ein besseres Gefühl und ein richtigeres Urteil für die Fragen des sexuellen Lebens hat als irgendeine dieser Autoritäten. Auf Grund dieser richtigen Einstellung wird es den arbeitenden Menschen unschwere gelingen, aus ihrer eigenen Mitte diejenigen Funktionäre und Organisationen zu stellen, die die Fragen der sexuellen Revolution zu bewältigen haben werden. « Wilhelm Reich